Seit 2021 studieren angehende Arztassistenten in der historischen Industriehalle in Papenburg. Demnächst sollen Kommilitonen aus weiteren Bereichen dazukommen.
Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium am Campus Papenburg

Berufsbegleitend zum Ingenieur

Arztassistenten werden hier schon ausgebildet. Demnächst sollen auch Maschinenbauer und Elektrotechniker in der denkmalgeschützten Industriehalle studieren können. Praxisnah und dicht an den Bedürfnissen der Unternehmen.

Die  sogenannten Physician Assistants (PAs), die in Papenburg ausgebildet werden, bilden sozusagen eine akademisierte Ebene unterhalb des Arztes. Sie unterstützen den Arzt bei der Versorgung der Patienten. „Der PA wird in unserem Gesundheitssystem, im klinischen Bereich, vor allen Dingen aber im hausärztlich-ambulanten Bereich eine zukunftsweisende Profession unter den medizinischen Assistenzberufen einnehmen“, heißt es seitens der Hochschule. Die sieben Semester werden berufsbegleitend studiert - in Seminar-, Praxis- und Selbstlernphasen.

Der Campus Papenburg will nun zwei weitere berufsbegleitende Studiengänge installieren. Und das stößt bei Unternehmen aus der Region auf großes Interesse. Denn die wollen den Studierenden maßgeschneiderte Lehrkonzepte anbieten. Das Ziel soll sein, bewährte Mitarbeiter durch akademisierte Weiterbildung auf die Ingenieurs-Ebene zu heben. Der Präsident der Hochschule Anhalt, Dr. Jörg Bagdahn, sieht in den berufsbegleitenden Studienangeboten wie Maschinenbau und Elektrotechnik ein Zukunftsmodell. Wer wettbewerbsfähig bleiben wolle, müsse die Zeichen des Wandels auf dem Arbeitsmarkt erkennen. Laut Campus-Projektleiter Hermann Meemken grenze sich die Papenburger Institution von den umliegenden Hochschulen ab und bilde so keine Konkurrenz zu ihnen. „Das, was wir machen beziehungsweise vorhaben, ist neu und innovativ“, sagt Meemken.

Prof. Dr. Marc Enzmann, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Anhalt, zu der der Campus im nördlichen Emsland gehört, will „alte Zöpfe“ abschneiden. Um die Qualität von Studiengängen sicherzustellen, brauche es das Feedback der Firmen. „Dass sich die Unternehmen hier so einbringen, finde ich großartig“, betonte Enzmann gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Im Emsland gäbe es einen großen Bedarf an guten Mitarbeitern. Die Hochschule ist in einem ehemaligen Fabrikgebäude untergebracht und soll erweitert und ausgebaut werden.