Trotzdem würde sie es schön finden, wenn mehr Frauen in ihrem Studiengang wären. „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr junge Frauen trauen würden, Informatik zu studieren“, sagt Hüsing. „Das Klischee, bei Informatik hocken Männer in irgendwelchen Kellern vor dem Rechner, stimmt nicht“, versichert die 25-Jährige.
Im Gegenteil: „Mir macht Informatik sehr viel Spaß. besonders das Programmieren und Mathematik“, sagt Hüsing. Dabei habe sie früher immer das Gefühl gehabt, Mathe gar nicht zu können. „In der Schule stand ich da nur immer zwischen einer Zwei und einer Drei“, gibt Hüsing zu. Damit macht sie jungen Frauen, deren Mathenoten ebenfalls nicht überragend sind, Mut, trotzdem ein Studium wie Informatik zu beginnen.Derzeit ist die 25-Jährige im vierten Semester und schreibt schon an ihrer Bachelorarbeit. „Eigentlich dauert das Studium sechs Semester. Aber weil es Wirtschaftsinformatik ist, konnte ich mir vieles aus meinem BWL-Studium anrechnen lassen“, erklärt Hüsing. Wenn sie ihren zweiten Bachelor in der Tasche hat, möchte Hüsing noch einen Master drauflegen. „Über den genauen Studiengang bin ich mir noch nicht klar, aber in jedem Fall im Bereich Informatik“, sagt Hüsing.
Auch langfristig hat die Spellerin schon konkrete Vorstellungen. „Ich möchte auf jeden Fall im Emsland arbeiten“, bekundet sie ihre Heimatverbundenheit. Hier gebe es große interessante Unternehmen, die über große IT-Abteilungen verfügen. „Es gibt im Emsland einen Arbeitsmarkt für Informatiker, wo ich hingehen kann“, ist sich die 25-Jährige sicher. Warum es Hüsing nicht in die Ferne zieht? „Ich spiele beim SC Spelle-Venhaus Volleyball und bin Betreuerin beim Zeltlager der katholischen Kirchengemeinde“ sagt sie. Letzteres begründet sie auch damit, dass sie der Gesellschaft etwas zurückgeben will. „Schließlich bin ich als Kind selbst mit ins Zeltlager gefahren“, sagt sie.
Dass das anfangs erwähnte Klischee von Informatik als Männerberuf und Frauen als Grundschullehrerin für Hüsing nicht stimmt, wird auch privat bei der angehenden Wirtschaftsinformatikerin deutlich. Sie erklärt mit einem Augenzwinkern: „Mein Freund und ich machen ein bisschen auf verkehrtes Rollenbild. Er wird nämlich Grundschullehrer.“