Schiffsbautradition in der ganzen Stadt. Papenburg ist weltberühmt.
Der Schiffbau prägt die Stadt im nördlichen Emsland

Papenburg: Das Venedig des Nordens

Von weitem ist vor allem eins zu erkennen: Die Meyer Werft. Sie überragt die Stadt Papenburg mit ihren riesigen Hallen und Docks. Doch auch neben der Werft ist in der Stadt im nördlichen Emsland noch einiges los.

Die Stadt Papenburg hat fast 40.000 Einwohner, viel interessanter ist aber die Zahl der Übernachtungen: Weit über 280.000 pro Jahr. Papenburg lebt von seinen Touristen. Und denen wird ganz schön was geboten. Der Papenburger Hauptkanal ist das Herzstück der Innenstadt. Hier gibt es kleinere Cafés und Restaurants, aber auch Möglichkeiten zum Einkauf sind gegeben.

Papenburg wird im Volksmund auch das Venedig des Nordens genannt – wegen der vielen Brücken, die sich in der Stadt wiederfinden. Der Grund: Quer durch die Stadt fließen insgesamt mehr als 40 Kilometer Kanäle, ein Überbleibsel aus den Tagen, in denen rund um Papenburg das Moor kultiviert und der Torf abgebaut wurde. In den Gewässern selbst sind eindrucksvolle Zeugen der Seefahrergeschichte zu entdecken: Sechs Schiffsnachbauten liegen in den Gewässern, unter anderem das Wahrzeichen die Brigg Friederike von Papenburg. Der Friederike gegenüber liegt zum einen das historische Rathaus von 1913, auf der anderen Seite das Arkadenhaus, welches durch seine offene Architektur und leckeren Speisen zum Verweilen einlädt.

Doch auch außerhalb der direkten Innenstadt hat Papenburg einiges zu bieten: Der Papenburger Stadtpark war 2014 Teil der Landesgartenschau Niedersachsen und bietet nach wie vor eine einladende Atmosphäre. Im Stadtteil Aschendorf steht der ehemalige Gutshof „Gut Altenkamp“ aus dem 18. Jahrhundert, in dem sich heute ein Museum mit herausragenden Ausstellungen befindet. Am Papenburger Obenende tauchen Besucher in der Van-Velen-Anlage in die Geschichte der Fehnstadt ein – unter anderem mit dem traditionellen Buchweizen-Pfannkuchen-Essen mit Preiselbeeren und Tee. Die Historie der Stadt wird dort deutlich: Zu Beginn bestand die Stadt nur aus Moor, in dem Torf abgebaut wurde – deswegen auch die Bezeichnung Fehnstadt, die auf die moorige Geschichte verweist.

Wirtschaft: Mehr als nur die Meyer Werft

Big Player gibt es in Papenburg genauso wie viele kleine und mittlere Betriebe. Wirtschaftlich setzt die Stadt also auf mehrere Standbeine. Aber ein Unternehmen, das die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt baut und anschließend über die schmale Ems zur Nordsee bringt, sticht natürlich auch wirtschaftlich hervor. Mehr als 3.300 Beschäftige arbeiten direkt auf der Meyer Werft, die unter anderem auch Deutschlands größter „Theaterbauer“ ist: Zwei- bis dreimal im Jahr wird Papenburg das Mekka für Kreuzfahrttouristen, die von dem Ausdocken und Überführen der größten Schiffe der Welt angezogen werden. Zu den Kunden der Werft gehören bekannte Reedereien wie beispielsweise die AIDA mit ihren Kussmund-Schiffen. Das Besucherzentrum der Werft informiert aber auch, wenn kein Schiff vor Anker liegt über die Geschichte und aktuelle Situation der Werft.

Geographisch am anderen Ende Papenburgs liegt die Teststrecke: eines der weltweit größten herstellerunabhängigen Automobil-Prüfgelände. Unter anderem die Prototypen von Autos, die sogenannten „Erlkönige“, werden hier von der ATP getestet. Das dritte Standbein der Papenburger Wirtschaft ist die Papenburger Gartenbauzentrale. Hier haben sich Gärtner aus dem gesamten Stadtgebiet zusammengeschlossen, um gemeinsam zu wirtschaften. Verkaufsschlager sind vor allem Tomaten, Kräuter und Gurken. Von den Salatgurken werden pro Jahr rund 35 Millionen aus Papenburg verkauft.

Hohe Lebensqualität durch viel Kultur

Kulturell können Einheimische und Besucher der Stadt sowohl auf ein umfangreiches Angebot des städtischen Kulturkreises oder auch auf die Ausstellungen auf Gut Altenkamp. Das Meyer Werft Festival holt internationale Topstars nach Papenburg, so unter anderem den DJ David Guetta, die Scorpions, Sunrise Avenue, Reamonn oder Joe Cocker. Auch wenn die Karnevalhochburgen geographisch weit weg sind, ist auch in Papenburg die fünfte Jahreszeit fester Bestandteil und wird mit vielen Sitzungen und einem gefeiert. 

Papenburg also nur Meyer Werft? Wohl kaum. Der Blick in die Werft lohnt sich ohne Frage, aber auch darüber hinaus hat die Fehnstadt viele Highlights. Gute Lebensqualität, günstige Wohn- und Grundstückspreise, eine gute Infrastruktur, Schulen und Kindergärten sowie allerhand Möglichkeiten in der Region machen Papenburg zu einer Stadt, in der das Wohnen und Leben für jeden attraktiv ist.