Susanne Kersten mit Sohn und Hund in ihrem Garten in Emsbüren.
"Hier haben wir Ruhe, Natur und Frische – und das gar nicht so weit weg von unserer alten Heimat Recklinghausen." Susanne Kersten zog 2006 mit ihrer Familie ins Emsland
Ein Gefühl von Freiheit

Susanne Kersten ist froh über ihren Umzug ins Emsland

Familiär, ländlich und einfach schön. Susann Kersten strahlt, wenn sie über ihre Wahlheimat Emsbüren und das umliegende Emsland erzählt. Seit elf Jahren lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in einer kleinen Siedlung mit Blick ins Grüne.

„Ich möchte nie wieder zurück“, sagt Susanne Kersten und lässt den Blick durch ihr liebevoll eingerichtetes Wohnzimmer streifen. Ihr Sohn Nick kann das nur bestätigen: „Hier ist es schön ruhig, alles ist fußläufig und einfach frischer als woanders“, erzählt er. Gemeinsam erinnern sie sich an die vergangenen Jahre und ihre Anfangszeit im „unbekannten“ Emsland.

Tschüss Ruhrgebiet, hallo Emsland!

Susanne Kersten und ihr Mann sind im Ruhrgebiet, im Kreis Recklinghausen, aufgewachsen. Dort kamen auch die beiden Söhne David (27) und Nick (16) zur Welt. Vor elf Jahren dann, haben die Kerstens ihre Koffer gepackt und sind ins bis dahin für sie noch unbekannte Emsland gezogen. „Wir haben die Talfahrt des Ruhrgebiets erkannt“, erinnert sich Kersten. „Das Zechensterben und die immer größer werdende Kriminalität. Dem wollten wir einfach aus dem Weg gehen.“ Ihr Mann habe damals geschäftlich im Emsland zu tun gehabt und ihr von der Ruhe und der Natur erzählt – und das gar nicht so weit weg von ihrer Heimat Recklinghausen. Besonders letzteres überzeugte die gebürtige Ruhrgebietlerin den Schritt zu wagen und sich mit ihrer Familie im Emsland neu zu verwurzeln.

Aller Anfang ist schwer

„Natürlich war das am Anfang furchtbar schwer. Ich war 40 Jahre alt als ich hierher kam und musste mein Leben komplett verändern, mich neu orientieren. Das fing schon beim der Suche nach einem neuen Hausarzt an“, erklärt Susanne Kersten. Auch Anschluss zu finden sei zu Beginn gar nicht so einfach gewesen: „Die Emsländer sind alle sehr vernetzt, eng und familiär. Da dauert es dann erst einmal, bis man fest integriert ist. Dann aber ist es innig und verbindlich“, sagt Kersten.

Familiär, fürsorglich und traditionell

Sohn Nick ist inzwischen ein echter Emsländer. Er spielt Fußball, ist in der Jugendfeuerwehr aktiv und schätzt die ländliche Umgebung sowie die Angebote, die es für Jugendliche gibt: „Hier hat man wirklich jede Menge Möglichkeiten, um Spaß zu haben und seine Freizeit zu gestalten“, sagt Nick. Man werde regelrecht umworben um in einem Verein oder einer Gruppe aktiv zu werden, denn das mache hier jeder und gehöre einfach dazu. Er selbst plane, nächstes Jahr auch noch in den Schützenverein einzutreten. „Tradition wird hier ganz großgeschrieben und ist sehr typisch für die Gegend“, bestätigt Susanne Kersten. Egal ob beim Boßeln, dem jährlichen Maibaum-Aufstellen oder beim Hahnholen – weitaus öfter als im Ruhrgebiet treffe man sich hier zu traditionellen Festen und Bräuchen und immer seien von Jung bis Alt alle mit dabei. „Es ist schön, wenn man auf so viel Zusammenhalt und Fürsorge trifft. Hier ist man nicht mehr so anonym und sogar meine Mutter wird auf der Straße erkannt und gegrüßt, obwohl sie nur ab und an zu Besuch ist“, lacht Kersten.

Wie im Urlaub

In Recklinghausen war Susanne Kersten als selbstständige Immobilienkauffrau tätig. Damit konnte sie in Emsbüren zwar nicht weitermachen, alternativ jedoch kaufte sie mit ihrem Mann Immobilien im wenige Kilometer entfernten Lingen, die sie heute als Studenten-WGs vermietet: „Auch, wenn es manchmal chaotisch zugeht bei insgesamt 61 studentischen Mietern, die Arbeit macht mir einfach Spaß und hält mich jung. Außerdem bleibe ich so immer am Puls der Zeit.“ Wenn Susanne Kerstin sich mal nicht um die Vermietung und Instandhaltung ihrer Häuser kümmert, dann geht sie zum Yoga, macht mit ihrem Mann einen Ausflug nach Holland oder genießt die langen Spaziergänge mit Hundedame Amy: „Mich fasziniert die Gegend hier immer wieder aufs Neue“, sagt sie. „Die roten Häuser, die Felder – das gibt mir ein Gefühl von Freiheit.“ Doch trotz ihrer Liebe zum Emsland und all dem, was sie mittlerweile in Emsbüren hält, ihre Heimat vermisst Kersten immer ein wenig: „Emsbüren ist mein zu Hause aber Recklinghausen meine Heimat“, sagt sie. Besonders fehlten ihr natürlich ihre Mutter und die Freundinnen. Aber die kämen immerhin regelmäßig zu Besuch und fühlten sich bei ihr im Emsland immer wie im Urlaub.