"Bisher habe ich meinen Urlaub immer hier im Emsland verbracht – ich brauchte gar nicht weg, weil es hier so schön ist." Anja Deeters über die Lebensqualität im Emsland
Leben und arbeiten in der Ferienregion Emsland

Urlaub ist für Anja Deeters das Emsland

Das Emsland kannte Anja Deeters aus Ferienfreizeiten, die sie als Kind unternommen hat. Dass man hier nicht nur hervorragend Urlaub machen, sondern auch leben und arbeiten kann, hat die 30-Jährige 2015 entdeckt. Seit vier Jahren arbeitet sie für BERKY in Haren.

Seit Anja Deeters 2015 nach Bawinkel gezogen ist, hat sie ihren Urlaub eigentlich immer im Emsland verbracht. „Ich brauchte gar nicht weg, weil es hier so schön ist. Vielleicht wird das irgendwann anders, aber im Moment fühlt sich das Emsland immer auch wie Urlaub an“, sagt sie mit einem Lachen. In ihrem Job hat sie internationalen Kontakt und kommt regelmäßig raus, zuletzt nach Florida, so dass sich das Fernweh in überschaubaren Grenzen hält.

 

Geboren und aufgewachsen ist Anja in Hannover. In ihrer Schulzeit verbrachte sie ein High School-Jahr in den USA. Dass es sie nach ihrem BWL-Studium in Osnabrück ins Emsland zog, hat zweierlei Gründe: Bei einer Party in Lingen lernte sie ihren jetzigen Ehemann kennen. Und sie kannte den Landkreis aus den Ferien, weil Anjas Eltern hier aufgewachsen sind. Während sie sich damals gegen eine Zukunft im Emsland entschieden, fällte Anja bewusst eine Entscheidung dafür – als wirtschaftlich starke und familienfreundliche Region ist der Landkreis inzwischen eine Vorzeigeregion in Deutschland.

Familiär und international

Dass das Emsland boomt, merkt Anja auch im Job. Als Assistentin der Geschäftsführung bei BERKY übernimmt sie ganz unterschiedliche Aufgaben, vom Controlling über Einkauf und Qualitätsmanagement bis zur Betreuung des hauseigenen Mietparks. In Florida hat sie den Aufbau einer neuen Niederlassung unterstützt. In Haren richtet sie mit der Geschäftsführung eine neue ERP-Software ein. Mit Mähmaschinen, Mähbooten oder Saugbaggerbooten hatte sie vor ihrer Arbeit bei BERKY nichts zu tun. „Das ist ein sehr spannender Nischenmarkt, auf dem wir uns gerade weltweit etablieren“, sagt sie. Angefangen hatte Anton Berkenheger 1964 mit einem Dreirad-Mähgerät für Grabenböschungen. Heute entwickelt und baut das Unternehmen Komplettlösungen für die Gewässerunterhaltung.

Die familiäre Atmosphäre hat sich das international arbeitende Unternehmen erhalten. Man duzt sich, die Hierarchien sind flach. „Und man braucht keine Angst zu haben, etwas zu fragen oder vorzuschlagen“, schätzt Anja die Mentalität ihrer Kollegen. „Wir gehen sehr locker miteinander um, egal wie alt man ist oder welche Arbeit man macht.“

Dorfleben als lebendige Gemeinschaft von Jung und Alt

Das lockere Miteinander von Jung und Alt hat Anja schon bei Zeltlagern in ihrer Kindheit beeindruckt. In Hannover waren ihre Freunde in ihrer Altersklasse und selbst mit Nachbarn hatte sie über ein Hallo hinaus nichts zu tun. „Das ist im Emsland ganz anders“, schwärmt sie und schiebt gleich hinterher: „Dass das Dorf als Gemeinschaft etwas unternimmt – das finde ich toll.“ In Hannover kannte sie zum Beispiel das Schützenfest nur als Kirmes, während hier alle dabei sind.

Eigenheim und Mehrgenerationen-Wohnen

In Osterbrock haben Anja und ihr Ehemann ein altes Bauernhaus ausgebaut. „200 Quadratmeter konnten wir als freie Fläche gestalten und unseren Ideen freien Lauf lassen!“, schwärmt sie. Den Hof teilen sie sich mit Anjas Schwiegereltern. „Wir genießen die Nähe, aber wir können uns dank separater Eingänge und Gärten auch aus dem Weg gehen.“

Wenn sie mal zurück in die Stadt fährt, um Freunde und Familie zu besuchen, freut Anja sich zwar, aber die Atmosphäre dort sei anders, anonymer. In Bawinkel komme man eben einfach mal vorbei. „Das ist irgendwie viel schöner!“, lacht sie.