Ob sportlich oder entspannt - das Emsland lässt sich mit dem Fahrrad von Nord bis Süd erkunden und hält dabei einige Überraschungen bereit.
Das Emsland mit dem Rad erkunden

Von Süd nach Nord

Jedes Jahr im Frühjahr locken im Emsland die ersten Sonnenstrahlen wieder hunderte Radfahrer auf die Piste. Auch wenn das offizielle „Anradeln“ immer erst Ende April stattfindet, lädt das frühlingshafte Klima oft schon vorher dazu ein, den Drahtesel zu satteln und sich auf den Weg zu machen. Die Premium-Radroute am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) ermöglicht es, die Region auf 340 Kilometern und nur 82 Höhenmetern zu erkunden.

An der Premium-Radroute am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) finden sich neben der tollen Landschaft so einige historische, technische und kulturelle Highlights, von denen wir hier eine Auswahl vorstellen.

Feuerwehrmuseum Salzbergen

Für alle Sonntagsfahrer (das Museum hat nur sonntags geöffnet!) stellt das Feuerwehrmuseum Salzbergen eine spannende, erste Anlaufstelle dar. Auf über 800 Quadratmetern wird hier die Entwicklung des Brandschutzes anschaulich präsentiert, angefangen bei den ersten simplen Löscheimern. Für einen sehr erschwinglichen Eintrittspreis können unter anderem eine voll funktionsfähige und TÜV-abgenommene Dampfspritze aus dem Jahr 1901, eine umfangreiche Kleinteileausstellung und eine außergewöhnliche Helmsammlung bestaunt werden. Dazu einfach am Campingplatz Salzbergen den DEK-Radweg verlassen und über die Emsstraße Richtung Ortskern fahren. Die Adresse für das Navi lautet:

Feuerwehrmuseum
Overhuesweg 16-18
48499 Salzbergen

Hotel am Wasserfall - Hanekenfähr

Kurz vor Lingen empfehlen wir dann eine kulinarische Auszeit. Das EMS-ISLAND, welches zum bekannten Hotel Am Wasserfall gehört, lockt mit abwechslungsreicher Küche und einem fantastischen Ambiente. Internationale Speisen und feine Cocktails oder ein kühles Bier mit Blick auf den Kanal versprechen eine perfekte Pause für müde Radler-Beine. Im Fährrestaurant, dem zweiten Restaurant des Hotels, wartet der Küchenchef Johann Rodenbäck mit innovativen Gerichten auf. Allen, die eine außergewöhnliche Weinkarte zu schätzen wissen, wird hier eine erlesene Auswahl geboten. Darüber hinaus ist das Hotel auch Startpunkt für diverse Schiffstouren durch die idyllische Ems-Landschaft. Die ersten Boote legen in diesem Jahr im Mai ab, detaillierte Informationen dazu gibt es aber auch auf der Website, bei Facebook oder telefonisch bei Familie Schepergerdes, den Betreibern von Hotel und Ausflugsschiffen.

Linus Lingen

Rutsch-Contest, Gegen-den-Strom-Schwimmen oder vom 10-Meter-Brett springen – in Lingen angekommen, sollten Wasserratten dem Linus einen Besuch abstatten. Ob im Sommer auf der Liegewiese oder bei kühleren Temperaturen im Freizeitbad, hier können sich die Besucher amüsieren oder auch für den Triathlon trainieren, je nach Interesse. Für eine Auszeit vom Alltag eignen sich zudem die 6.000 Quadratmeter große Saunawelt sowie die umfangreichen Kosmetik- und Massageangebote. Das Schwimmbad liegt übrigens nur einen Katzensprung vom Premium-Radweg am DEK entfernt. Also Badesachen in den Rucksack gepackt und los geht’s!

Festungsstadt Meppen

Das ein oder andere Bauwerk in Meppen zeugt noch heute von längst vergangenen Zeiten. So steht der ehemalige Festungswall mittlerweile unter Denkmalschutz, Einheimische wie Touristen nutzen ihn aber gern für ausgedehnte Spaziergänge. Aus mächtigen Findlingen erbaut, zählt das historische Rathaus zu den Wahrzeichen der Kreisstadt. Heute ist hier auch ein Café untergebracht, das zum Verweilen auf dem Marktplatz einlädt. Einen umfassenden Eindruck vom ersten Leben im Emsland über die mittelalterliche Stadtentwicklung vermitteln darüber hinaus das Emsland Archäologie Museum und das Stadtmuseum Meppen in der Arenbergischen Rentei. Die Sammlungen sind in ihrer Größe sicher nicht mit denen in Millionenstädten vergleichbar, überzeugen aber mit Charme und Persönlichkeit.

Lottas Café an der Neuen Schleuse Hüntel

Selbstgebackenen Kuchen und ganz viel emsländische Gemütlichkeit gibt es in Lottas Café an der Neuen Schleuse Hüntel. Oft kümmert sich die Inhaberin selbst um ihre Gäste und da wundert es kaum, dass Lotta so viel positives Feedback bekommt. Einen Besuch hier machen auch die handgemachten Kleinigkeiten, z. B. selbstgemachte Marmelade, lohnenswert, die Lotta verkauft.

Maritime Meile Haren

Auf historischen Straßen die Meilensteine der Harener Schifffahrtsgeschichte erkunden. Das ermöglicht der Heimatverein Haren auf der Maritimen Meile mit Unterstützung der Stadt Haren, der Sparkasse Emsland sowie einiger interessierter Bürger. Emsstraße, Schleusenstraße, Kanalstraße, Werftstraße und Teile der Mittelstraße sind mit kleinen Tafeln aus Stahl gespickt. Diese verweisen auf Fotos und weiterführende Infos in der Begleitbroschüre, die sowohl digital im Internet als auch in Papierform im Schifffahrtsmuseum Haren oder im Touristikbüro zu finden ist. Wer bei seiner Radtour ein wenig Zeit mitgebracht hat, sollte hier unbedingt „an Bord gehen“.

Herzogsee Walchum

Noch ein Tipp für die warmen Tage: Der Badestrand am Herzogsee in Walchum fällt flach ab und bietet die perfekte Kulisse zum Sonnenbaden. Ein kleiner Kiosk verkauft Erfrischungen und auch sanitäre Anlagen sind vorhanden. Der Weg ins kühle Nass ist über eine Steganlage und eine Einstiegsleiter zusätzlich geebnet. So steht dem Badespaß im Grünen nichts mehr im Weg.

Bauerngarten und Melkhüsken in Rhede

Bei Familie Specker-Dünhöft in Rhede geht es noch ganz traditionell zu. Mitten im Emstal quaken im Frühling die Frösche am Naturteich an der Obstwiese und im Melkhüsken –hochdeutsch „Milchhäuschen“- werden die Gäste mit allerlei selbstgemachten Köstlichkeiten verwöhnt. Von Mitte Juli bis Mitte August können die Besucher hier sogar Heidelbeeren pflücken und kaufen. Der landwirtschaftliche Betrieb öffnet seine Türen von Mai bis Oktober. Außerhalb der Saison empfehlen wir trotzdem einen Abstecher ins Naturschutzgebiet Emsauen zwischen Herbrum und Vellage.

Besucherzentrum Meyerwerft, Papenburg

Der nördlichste Besuchermagnet im Emsland darf natürlich auch in dieser Aufzählung nicht fehlen. Jährlich empfängt das Besucherzentrum der Meyer Werft rund 250.000 Gäste aus aller Welt und ist so beeindruckend, dass es auf jede Bucket-List („Liste mit Orten, die man einmal im Leben besuchen möchte“) gehört. Niemand sollte sich die Chance entgehen lassen, einmal eine Luxus-Kabine von Innen zu sehen, die Dimensionen von sechs Meter großen Schiffsschrauben zu begreifen und den Werftarbeitern über die Schulter zu sehen. Die Anmeldung erfolgt vorab über die Papenburg GmbH und dann ist das Abenteuer Schiffbau nicht mehr weit entfernt.

Übrigens: Von hier aus sind es nur noch circa 30 Kilometer bis zum Dollart!